Hier kann ich mich verlieren, vergessen und Termine vernachlässigen - und das ganz ohne schlechtes Gewissen, weil es soooo schön ist.
Aber ich versuche mal von Anfang an zu schildern, was passierte, als ich zum ersten Mal die paar Stufen emporstieg, die zum Ladeneingang führen.
Schon auf der Straße lauert die erste Versuchung: Aufgestellte Kisten und Tische mit Sonderangeboten. Es zuckt sofort in meinen Fingern, ich halte die gierige Hand mit der anderen fest. Nicht schon hier die Hände voll... weiterlesen machen und dann mit Büchern auf dem Arm durch den Laden gehen!
Drinnen ist es ziemlich eng. Von allen Seiten drängen sich Bücher an mich heran. Sie wollen in mein Regal! Ich blicke tapfer die Bücherwände hoch und runter, suche und finde Ordnungskriterien. Nun bin ich unterwegs, mein Wunschbuch zu suchen.
Ich gestehe: Ich habe viele Bücher gefunden und dabei vergessen, was ich eigentlich suchte. Und ich bin glücklich aus dem Laden gegangen, mit dem festen Vorsatz, so oft ich in der Nähe bin wieder in die wunderbare Welt des Friedenauer Antiquariats einzutauchen.
Der Antiquar ist hilfreich, überaus kompetent und findet sich vermutlich als einziger blind in seiner Bücherwelt zurecht. Er lässt den Kunden stöbern, ist bei Bedarf zur Stelle und berät hervorragend.
Man kann auch alle aktuellen Bücher dort bestellen. Nicht nur antiquarische.
Wer Bücher liebt, muss dort hin, um Bücher zu finden, die er nie vermisst oder gebraucht hat, ohne die es sich aber nicht mehr zu leben lohnt, wenn man sie einmal dort gesehen hat.
Fazit: Wer Bücher noch nicht liebt, kann es dort sehr schnell lernen![verkleinern]