Der Bericht gehört zum Komplex der Berichte über den Erlebnisraum "Fortunafeld", der unter dem nachstehenden Link aufgefunden werden kann:
https://www.golocal.de/bergheim/freizeitanlagen/fortunafeld-erlebnisraum-YUTya/
Erinnerungen an das vergangene Kloster Bethlehem zwischen Fortuna und Bergheim kommen beim Verweilen hoch.
Wie oft bin ich in meiner Kinder- und Jugendzeit wohl auf dem Weg von / nach Bergheim an diesen Klostermauern vorbeigegangen?
Wie oft bin ich mit meiner... weiterlesen kleinen Tochter hier und in der Nähe gewesen?
Wir oft haben mein längst verstorbener Vater und ich das Kloster Bethlehem passiert, teilweise sehr früh am Morgen um gemeinsam das Wild im Bethlehemer Wald zu beobachten?
Wie doch die Erinnerungen auch heute noch präsent sind, gerade so als ob das alles erst gestern gewesen wäre. Und doch kann ich meinen Enkelkindern dieses Kloster und die Landschaft nicht mehr zeigen, da alles im weiten Umfeld dem Braunkohlentagebau Bergheim weichen musste und vom Kloster Bethlehem nichts als Erinnerungen geblieben sind.
Das Bild von mir und meiner Großmutter zeigt uns an der Klostermauer waldseitig, man kam auf dem Waldweg von Fortuna aus hierhin und wir haben an dieser Stelle oft gerastet. Der Weg führte an einem kleinen Bächlein vorbei, der mir immer wie eine Abwasser führende schmutzig Rinne vorgekommen ist. "Nonnenpinkel" nannten wir das oft und rümpften die Nase.
Dieses Bächlein führte nach Norden aus dem Bethlehemer Wald hinaus und soll in den Gillbach gemündet sein, den es noch heute gibt.
Um das Kloster Bethlehem, bzw. der an dieser Stelle früher stehenden Kapelle, ranken sich Legenden von Wunderheilungen während der Pest, das Kloster selbst wurde erst im 17. Jahrhundert von Franziskanern gegründet.
Kloster Bethlehem wurde zum Ziel frommer Pilger, bis es im Zuge der Säkularisierung 1803 aufgelöst worden ist.
Ende des 19. Jahrhunderts erwarben die Elisabethanerinnen aus Essen das Kloster und es wurde ein Pensionat und Erholungsheim eingerichtet.
Ich kannte noch weibliche Personen, die hier zur Hauswirtschaftsschule gegangen sind und auf das Leben als Frau und Mutter vorbereitet wurden.
Im Monat Mai gingen die Gläubigen aus Fortuna hierhin zur Maiandacht, schön geordnet, die Kommunionkinder in ihren schönen Bekleidungen, eine richtige Prozession.
Heute noch sehe ich die Nonnen des Klosters vor mir, sehe den Eingang zum Kloster, von dem vielleicht der Schluss-Stein doch noch irgendwo erhalten geblieben ist aber das wäre es denn auch schon, denn nachdem im April 1966 die letzten Ordensleute das Kloster verlassen haben, wurde es 1967 abgerissen und nun ist wenigstens eine kleine Erinnerung vorhanden, wenn man denn auf dem Fortunafeld unterwegs ist.[verkleinern]