19.05.2013
Nachdem wir kürzlich auf den Spuren der Kelten wandelten, hatte ich nunmehr die Idee , mit meinem Preussen einmal auf den Spuren der Römer an authentischem Orte zu wandeln.
Nun, das ist natürlich in Berlin ebenso wenig möglich, wie auf den Spuren der Kelten zu wandeln und so begaben wir uns auf in Richtung Taunus - Limes, dem nördlichsten Verlauf dieses Schutzwalles der Römer gegen die Germanen, der zugegebener Maßen sich in der Natur etwas jämmerlich ausnimmt.
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wenig gelohnt sich einen Graben und einen kleinen Erdwall mitten im Wald anzusehen, wenn da nicht ein rekonstruiertes Römerkastell im Taunus stehen würde. Gut das klingt jetzt ein wenig respektlos, ja geradezu Ketzerisch im Ohr des Historikers, aber nüchtern betrachtet, war der legendäre Limes nichts anderes als das oben beschriebene.
Jedes Hessische Schulkind kennt es, denn der Besuch gehört zum Pflichtprogramm bei den auch heute noch stattfindenden Exkursions- bzw. Wandertagen. Ich war bereits mehrere Male dort und obwohl sich im Laufe der Jahre nicht vielgeändert hat - vor allem an den Exponaten, die aus der ganzen Region zusammen getragen wurden als Zufalls- oder Grabungsfunde - bin ich immer wieder fasziniert von dieser Hochkultur. Besonders erstaunlich finde ich immer wieder wie wenig sich Alltagswerkzeuge geändert haben.
Auch der Preusse staunte nicht schlecht, obwohl er doch zu Hause von der Babylonischen Kultur bis zu Nofre Tete viele Weltwunder und große Kulturen besehen kann.
Nun darf man sich die Saalburg aber nicht so vorstellen, dass sie die Jahrhunderte überstanden hat, Vielmehr wurde sie Ende des 19. Jh. auf Geheiß von Kaiser Wilhelm II auf den alten Grundmauern rekonstruiert.
Sämtliche Bauten stehen über den alten römischen Grundmauern. Die Bauten zeigen den Forschungsstand um 1900. Manches würde man heute anders bauen ohne sich aber hundert- prozentig gewiss sein zu können, dass es authentisch ist. Das betrifft vor allem auch die einstigen Holzbauten.
Heute gehört das Kastell zusammen mit dem Limes zum Weltkulturerbe.
Nachdem man das Kastell durch das Haupttor betreten hat, findet man rechts das Horreum, den einstigen Getreidespeicher, in dem heute ein Museum untergebracht ist mit Originalfunden von der Saalburg und anderen Limeskastellen im Taunus.
Anschließend folgt die Principia - das Kommandaturgebäude, welches um ein Atrium herum gebaut ist. in seinen Seitenflügeln befinden sich ebenfalls Ausstellungsräume.
Zu Erwähnen sind noch die vor dem Kastell liegenden Grundmauern des Kastelldorfes und des Bades des Kohortenkastells.
Geschichtsfreaks, die sich gerne einmal mit dem Aufzug in die Römerzeit begeben wollen, sind mit 5 europäischen Sesterzen pro Nase dabei.
Aber es werden über das jahr hinweg auch Events mit Schwerpunktthemen angeboten.
Na, wem da das Historikerherz nicht höher schlägt ...
Einen Teil dessen, den es zu entdecken gibt, zeige ich auch noch in meiner Bilderstrecke. Da nicht jeder in der Lage ist, das Kastell aufzusuchen und ich auch der Auffassung bin, dass die Ausstellungsräume nicht barrierefrei sind, habe ich etwas ausführlicher dokumentiert.[verkleinern]