18. 10. 2016
Das Oderbruch als Kulturlandschaft zog uns im vergangenen Sommer nicht nur einmal in seinen Bann und so schlug ich an einem Sonntag vor, wieder einmal das Oderbruch zu erkunden, wobei ich dieses Freilichtmuseum im Sinn hatte.
Auf der B 158 ist es etwa 60 Kilometer von Berlin in nordöstliche Richtung entfernt und Dank der Ausschilderung bei Bad Freienwalde "Freilichtmuseum" auch leicht zu finden. das war das frühere Name, der mittlerweile geändert wurde.
Altranft ist... weiterlesen
heute ein Stadtteil der soeben genannten Stadt Bad Freienwalde im Landkreis Märkisch - Oderland.
Im Gegensatz zu anderen Freilichtmuseen ist dies ein lebendiges Dorf mit etwa 900 Einwohnern, in dem nach wie vor gelebt und gewirtschaftet wird.
Einige Gebäude sind jedoch der Darstellung der ländlichen Kultur des Oderbruch vorbehalten.
Man geht aufgrund von archäologischen Funden davon aus, dass sich hier durchgehend ab 1700 v. Chr. ein Siedlungsplatz befand. Erstmals urkundlich erwähnt ist "Rampff" im Jahre 1375.
Die Geschichte des Ortes ist u. a. eng mit den Familien von Pfuel und von Marschall verknüpft. Dies nur als Hinweis an dieser Stelle.
Auf einem Rundgang rund um den Anger als Herzstück des Ortes gibt es einiges zu entdecken:
Die Patronatskirche von 1752, das Spritzenhaus aus dem Jahr 1862 mit einer kleinen, historischen Feuerwehrausstellung, eine alte Schmiede - erbaut um 1910 sowie Haustierkoppel und Bruchacker.
Das älteste Wohnhaus der Region aus dem Jahr 1698 ist ebenso zu sehen, wie der Bergschmidt - Hof mit einer Feldscheune von 1805, dem Bauernhaus aus den 1830iger Jahren und einer Backsteinscheune, welche Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Sie dient heute als Theaterscheune und Ausstellungsort.
Das ehemalige Fischer- und Landarbeiterhaus wird heute von der Museumspädagogik genutzt.
Höhepunkt ist jedoch zweifelsohne Schloss Altranft, ein Barockbau aus dem Jahre 1670, welcher 1876 erweitert wurde inmitten eines kleinen Landschaftsparks aus 1820.
In dem Schloss wurden einige Räume rekonstruiert und mit historischer Möblierung ausgestattet. Zudem wird es als Museum für ländliche Kultur genutzt. Hierzu werde ich noch gesondert berichten und bewerten.
Schon das Alter der Gebäude verrät, dass man hier in die Vergangenheit entführt wird, ähnlich den Orten und Anwesen im Klützer Winkel in Nordwestmecklenburg.
Ich hatte Herrn N. Versprochen, ihn in eine ländliche Idylle zu entführen, doch aus diesem Vorhaben wurde leider so nichts, denn an dem Wochenende fand ausgerechnet das deutsch - polnische Erntefest statt. Ganz Altranft, ach was ganz Bad Freienwalde ... nein das ganze Oderbruch war auf den Beinen, so dass wir beschlossen, uns nur das Schloss genauer anzuschauen, wo weniger Trubel war.
Wir werden uns ganz bestimmt noch einmal zu einer ruhigeren Zeit hier einmal genauer umschauen!
Die angegebenen Öffnungszeiten beziehen sich darauf, dass das Freilichtmuseum bzw. die Ausstellungsgebäude das ganze Jahr über zu diesen Zeiten sicher geöffnet hat. Von etwa April bis Ende September ist ein Besuch Donnerstag bis Sonntag 11 - 17 Uhr möglich.[verkleinern]