Strandhotel Baabe
Zum Anlass
Wir wollten als Paar über die Osterferien einfach nochmal ein paar Tage weg. Am liebsten ans Meer zum Lenkdrachensteigenlassen und Spazierengehen. Einfach ein schöner kleiner Kurzurlaub, ohne allzu weite Anreise und allzu hohe Kosten. Zudem wollten wir ein Hotel mit Sauna, da es im April am Meer ja noch nicht so warm ist.
Nach einer ausführlichen Recherche im Internet fiel unsere Wahl dann auf die Ostsee und hier auf ein Angebot eines Reiseveranstalters (ITS)... weiterlesen für das 4-Sterne Strandhotel in Baabe auf Rügen.
Gezahlt haben wir für 2 Personen für 4 Nächste im Studio mit Frühstück 228€, also 57€ pro Nacht.
Ein kleiner Vorspann – Fehlende Auskunft
Eigentlich wollten wir mit dem Zug nach Binz reisen und von dort aus mit den Linienbus weiter nach Baabe. Allerdings mussten wir in der Woche vor Urlaubsantritt feststellen, dass gerade auf unserer Strecke eine Baustelle war, so dass sich die eigentlich nur 30-minütige Busfahrt zu einer kleinen Inselrundreise mit Umstieg und rund 90 Minuten Verspätung entwickelt hätte. Also fragten wir nach erfolgloser Intersuche per Email beim Hotel nach einem guten Rat. Dort bot man uns zwar den Transfer für 10€ pro Person an, das war uns aber zu teuer, da wir auch während unseres Aufenthaltes noch einmal nach Binz zurück wollten. Also liehen wir uns in Binz Fahrräder für 5 Tage und machten uns mit unseren Trekkingsrucksäcken auf den Weg nach Baabe. Leider ein deutlich beschwerlicher Weg, als wir anfangs gedacht hatten: Rügen ist wirklich sehr hügelig. In Baabe angekommen staunten wir dann nicht schlecht über den „Rasenden Roland“, eine Kleinspurbahn-Dampflock, die uns für 4,40€ pro Person bequem von Binz nach Baabe gebracht hätte und das im Zwei-Stunden-Takt und ganz ohne Strampeln. Schade, dass uns das Hotel nicht auf diese schöne, besondere und letztlich unkomplizierte Lösung verwiesen hat. Es hätte uns viele Mühen erspart.
Der Checkin – Leider ein Totalausfall!
Ziemlich erschöpft und KO kamen wir mit unseren Rädern und dem Gepäck in Baabe an. Dort fragte uns die Auszubildende am Empfang, ob wir eine gute Anreise gehabt hätten. Eine Standardfrage zum falschen Zeitpunkt. Als wir dann ein wenig genervt mitteilten, dass es gut gewesen wäre uns in unserer Emailanfrage auf die Transfermöglichkeit durch die Kleinbahn hinzuweisen, war die gute Dame völlig überfordert. Sie überging unser Feedback einfach und war im weiteren Verlauf nur noch überfordert. Sie wusste überhaupt nichts zu den lokalen Verkehrsmitteln und erzählte uns zum Beispiel etwas von einer anderen Bahn, die neben der Kleinbahn noch fahren würde. Auf unsere Frage nach einem Fahrplan für den „Rasenden Roland“ erhielten wir den Osterfahrplan, der leider noch nicht gültig war. Dann wurde uns unsere Zimmerkarte ausgehändigt mit dem Hinweis auf „Haus 7“. Das ist wohl ein interner Titel, denn „Haus 7“ heißt eigentlich „Haus Neptun“. Um das herauszufinden, mussten wir allerdings erst ein wenig durch die Straße irren. Gut wäre hier auch eine kleine Karte mit Lageplan gewesen.
Schließlich fielen auch alle anderen Infos recht dürftig aus. Für das WLAN entdeckten wir erst nach dem Einloggen die Möglichkeit den Usercode an der Rezeption abzuholen. Auch hier wäre ein kurzer Hinweis nett gewesen. So mussten wir halt nochmal zur Rezeption zurück und uns die Codes abholen.
Der zweite Anlauf – ein voller Erfolg
Was beim ersten CheckIn schief lief, das machte allerdings am Abend der äußerst kompetente Kollege der jungen Rezeptionistin wieder gut. Freundlich und gekonnt sprach er mit uns noch einmal über die Strapazen unserer Anreise und teilte uns mit, dass die Idee die Kleinbahn für die Anreise zu nutzen wirklich gut sei, aber vom Hotel erst einmal nicht im Blick war. Schließlich beantwortete er in aller Ruhe alle unsere Fragen, z.B. zum Wellnessbereich oder dem Frühstücksangebot.
Auch an allen anderen Tagen wurden wir an der Rezeption stets schnell, zügig und sehr professionell „behandelt“, so dass sich der schlechte erste Eindruck glücklicherweise nicht weiter fortgesetzt hat.
Das Zimmer – großzügig und schön!
Nach einigem Suchen und der Nachfrage in einem Geschäft erreichten wir schließlich das Haus Neptun, das vom Haupthaus aus zwei Gebäude weiter in Richtung Strand lag. Auch der Eingang unten im Hof machte unsere Suche nicht gerade leichter. Als wir dann aber mit Hilfe unserer Zimmerkarten die Eingangstür und die Zimmertür geöffnet hatten, waren wir positiv überrascht. Unser Zimmer war wirklich sehr sehr groß. So groß, dass wir unsere Räder nicht wie anfangs empfohlen im Fahrradkeller im Haupthaus des Hotels unterstellten, sondern direkt im Zimmer genügend Platz fanden. Zur Ausstattung des Zimmers gehörte neben Bad, Doppelbett, Couch, 2 Stühlen und einem Tisch auch 3 Schränke, sowie eine Kitchenette, eine kleine Küche mit Kühlschrank, zwei Kochplatten und einer Mikrowelle. Alles, was man zum Kochen brauchte, war vor Ort: Ein Topf, eine Pfanne, ein wenig Arbeitsbesteck, dazu kleine Teller, große Teller, Suppenteller und Besteck für jeweils drei Personen. Auch Siebe und Schüsseln waren vorhanden, zudem ein Geschirrtuch, ein Spüllappen und Spülmittel. Einfach gut!
Insgesamt war das Zimmer in einem sehr guten und neuwertigen Zustand.
Einziges Manco: Unser Zimmer war im Erdgeschoss, so dass man ständig darauf achten musste die Vorhänge zuzuziehen, da wir sonst auf dem Präsentierteller für alle anderen Gäste saßen. Schade, denn dadurch wurde der Raum sehr dunkel, obwohl unser Apartment große Fenster und sogar eine Außentür hatte.
Auch die Nähe zur Eingangstür war störend, da man ab den frühen Morgenstunden vom lauten Türsummer gestört wurde, sobald Gäste das Haus betraten.
TV und WLAN
Der Fernseher war zwar etwas klein für das große Zimmer, funktionierte aber einwandfrei. Alle üblichen Programme waren zu finden.
Für das WLAN wurde uns an der Rezeption ein Username und ein Passwort mitgeteilt, das für 3 Endgeräte benutzt werden konnte.
Insgesamt funktionierte die Einwahl sehr schnell und problemlos.
Das WLAN war über alle Tage stabil und funktionierte auch bei TV-Streams einwandfrei.
Nur Telefonempfang hatten wir im Zimmer kaum. T-Online funktionierte garnicht, O2 ging so halbwegs.
Die Hotelanlage
Insgesamt ist es schwer einen Gesamteindruck vom Strandhotel Baabe zu bekommen, da sich das Hotel über mehrere Gebäude erstreckt. Im Haupthaus befindet sich das Restaurant, sowie im Untergeschoss der Wellnessbereich und die Bar „Casablanca“, sowie der Kabarett-Saal „Lachmöwe“, in dem jedoch nur in der Saison Programm und Animation stattfindet. Auf der anderen Straßenseite ist noch „Ritas Cafe“, in dem wir am Sonntag auch das Frühstück eingenommen haben und indem man tagsüber Kaffee, Kuchen und kleine Mahlzeiten bekommt.
Wie viele Gebäude sonst noch zum Hotel gehören, haben wir nicht herausgefunden, da wie gesagt kein Lageplan zur Verfügung steht.
Die Lage
Vom Strandhotel Baabe aus ist man keine 5 Minuten lang unterwegs, um an den wunderschönen Sandstrand zu gelangen. Im Umfeld des Hotels gibt es viele kleine, zumeist touristische Geschäfte, dazu viele Restaurants und Cafes. In Laufweite von 10 Minuten gibt es zwei Supermärkte, sowie eine Bank und die Post. Zum Bus und zur Haltestellte des Rasenden Roland sind es ebenfalls ungefähr 10 Minuten.
Die Straße vor dem Hotel ist in gutem Zustand. In der Straßenmitte verläuft ein Park und ein eigener Gehweg nur für Fußgänger. Auch mit Kindern kann man hier gut unterwegs sein.
Baabe selbst ist nicht riesig, aber es ist alles da, was man braucht. Wir haben uns hier sehr wohlgefühlt.
Das Frühstück
Wir haben im Preis nur das Frühstück inklusive gehabt. Zwar gibt es im Hotel auch Halbpension und die Tagesangebote, die jeden Tag ausgeschrieben waren, klangen insgesamt sehr lecker, dennoch haben wir abends selbst gekocht oder auswärts gegessen und nur das Frühstück in Anspruch genommen.
Das war aber sehr sehr lecker. Das Frühstück am Sonntag in „Ritas Cafe“ hat mir noch besser gefallen, als das Frühstück im Haupthaus. Ich fand sowohl die Räumlichkeit schöner, als auch die Gestaltung des Buffets, auch wenn die Auswahl etwas kleiner war, als im Haupthaus. Insgesamt bietet das Strandhotel Baabe ein tolles interkontinentales Frühstück, jedoch ohne großes Besonderheiten. Es ist alles da, was man erwarten kann, aber auch nicht mehr: Rührei, Müsli und Cornflakes, Brot- und Brötchenauswahl, Marmelade, Honig und Nutella, Rohkost, Früchtejoghurt, Quark, Obstssalat, Wurst und Käseplatte und kleines Gebäck. Schön war, dass es auch verschiedene Heringssalate gab, allerdings hätten wir gerade bei einem Strandhotel mit etwas mehr Fischauswahl gerechnet. Schade war auch, dass es nie Bacon gab. Sonntags gab es in Ritas Cafe noch ein paar kleine Stückchen Kuchen. Die gab es an den anderen Tagen aber auch nicht mehr. Insgesamt habe ich am Frühstück nichts zu bemängeln, es wird mir aber auch nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben.
Räumlichkeiten und Service waren übrigens sehr gut: Alles war sehr sauber, es wurde schnell und unauffällig abgeräumt.
Wellnessbereich
Toll ist der kostenlose kleine Wellnessbereich des Strandhotels. Der Gast erhält an der Rezeption kostenlos einen Bademantel und Schuhe, Handtücher gibt es in Hülle und Fülle am Eingang des Wellnessbereichs. Dieser ist nicht riesig: Es gibt eine Sauna und einen Ruheraum mit 5 Liegestühlen – das war schon manchmal etwas knapp. Ansonsten gibt es zwei Duschen, eine Umkleide und ein Dampfbad, das der Gast aber selbst anschalten und programmieren muss. Mit Münzeinwurf gibt es zusätzlich eine Wassermassage und einen Whirlpool.
Insgesamt war alles sehr sauber und sehr liebevoll angerichtet.
Toll war auch, dass man sich an einigen Wasserflaschen kostenlos Mineralwasser einschenken konnte.
Personal
Außer der etwas unorganisierten Auszubildenden hatten wir nur positive Erfahrungen mit dem Personal. Egal ob Rezeptionist, Kellnerin oder Room-Service: alle Mitarbeiter waren sehr freundlich und haben uns wo sie konnten schnell und gerne geholfen.
Auch die tägliche Raumreinigung funktionierte einwandfrei
Ich hoffe, dass die Auszubildende noch etwas unaufgeregter ihren Job erledigt. Ansonsten bekommt das Personal von mir Bestnoten.
Fazit:
Insgesamt haben wir uns im Strandhotel Baabe sehr wohlgefühlt. Dass die Häuser doch etwas weiter auseinander liegen, ist mitunter schon etwas nervig, vor allem, wenn man mal schnell etwas an der Rezeption nachfragen oder erledigen möchte.
Alles ist sehr sauber und in sehr gutem Zustand.
Das Zimmer war großzügig und sehr gut, auch wenn die Lage im Erdgeschoss ihre Tücken hatte. Das Frühstück war gut und lecker, aber nicht außergewöhnlich. Das Personal war sehr freundlich und – mit einer Ausnahme – sehr kompetent.
Wir wissen nicht, ob wir nochmal wieder kommen, aber empfehlen können wir das Strandhotel Baabe gerne!
Positiv:
- Tolles, großzügiges Zimmer
- Kitchenette gut ausgestattet
- WLAN schnell und stabil
- Schöner Wellnessbereich
- Kostenloses Mineralwasser im Wellnessbereich
Negativ:
- Türsummer sehr laut und störend
- Erdgeschosszimmer von außen einsehbar
- Fisch zum Frühstück fehlte fast völlig – und das am Meer[verkleinern]