Es ist schwer, eine Klinik in ihrer Gesamtheit zu bewerten. Da gibt es so viele Fachbereiche, Stationen, Ärzte, Schwestern und Pfleger, was eine Bewertung erschwert.
Ich möchte dennoch ein paar Anhaltspunkte geben.
Das 1931 erbaute Klinikum im Ortsteil Aue gehört zu den führenden Kliniken in Westsachsen und ist das Lehrkrankenhaus für Dresden. Es besteht aus einem Altbau und 2 Neubauten. Mir persönlich gefällt der Altbau besser - sowohl von innen, als auch von außen. Ansonsten gleicht das... weiterlesen Krankenhaus einem nicht überschaubaren Labyrinth, in dem man sich schnell verlaufen kann. Die Glastunnel, die die Gebäude verbinden, finde ich architektonisch zwar gelungen, aber zugig und wenn man als Patient im Bett durchgeschoben wird, ruckelt es gewaltig, die Sonne blendet, wenn sie scheint und für meine Höhenangst auch absolut nichts.
Die Zimmer verfügen meist über sehr große Fenster, meist sogar Panoramafenster. Toll! Aber zur Südseite gelegen eher ungünstig, da die meisten keine Vorhänge zum zuziehen haben und man bei schönem Wetter schlichtweg brutzelt. Jalousienen sollten Standard sein! Viele lassen sich von allein auch nicht schließen und öffnen, was ein weiteres Problem darstellt. Oft sind die Zimmer ungünstig eingerichtet. Letztens lag ich in einem, da stand am Fußende des Bettes ein 2,30m hoher dunkelblauer Schrank, auf dem ich wohl oder übel starren musste - sehr unangenehm. Die Betten sind teilweise zu schmal und zu klein.
Die Zimmer (auf einigen Stationen klein und eng, auf anderen wieder viel zu groß) sind ansonsten recht sauber und mit einem Badezimmer ausgestattet, dass von Station zu Station unterschiedlich ausgestattet ist - mal modern, mal ziemlich veraltet. Alles in allem kann ich sagen: einigermaßen sauber, aber nicht behindertengerecht! Was ebenfalls nicht Standard ist: TV Gerät und eine simple Wanduhr!
Das Essen ist eine Katastrophe! Wenn man abnehmen möchte, muss man ins Krankenhaus. Das Frühstück und Abendessen ist besonders schlimm! Einseitig und ich glaube, an der Tafel für Bedürftige ist die Qualität besser. Verschimmeltes Brot! Uralte Salami! Pfui! Da muss sich echt was ändern. Sehr störend sind auch die Untersuchungen zu Essenszeiten - bedeutet: man hat oft einen leeren Magen und man muss hungrig die Nachtruhe antreten. Zu Essenszeiten dürften Untersuchungen nicht stattfinden! Dies schwächt eher den Patienten, anstatt gesund zu werden.
Und dann die nächtliche Geräuschkulisse auf den Gängen! Da klappert und scheppert es ohne Ende. Wenn man noch nicht unter Schlafstörungen leidet - hier bekommt man sie mit Garantie!
Die Ärzte sind, mit wenigen Ausnahmen alle kompetent und freundlich. Bei den nicht der deutschen Sprache beherrschenden, hat man oft Probleme mit der Kommunikation.
Was mich besonders aufregt, ist, dass Diagnosen nicht richtig oder gar nicht mit dem Patienten bei der Visite besprochen werden und man im Dunkeln gelassen wird. Selbst wenn man über den eigenen Gesundheitszustand nachfragt, bekommt man nur ein Achselzucken zur Antwort oder: "Es ist alles in Ordnung!" Nichts ist in Ordnung! Erst beim Entlassungsbericht kann man die Diagnosen anhand der Diagnoseschlüssel nach googeln!
Die Schwestern und Pfleger sind zu 40% freundlich und hilfsbereit. Die anderen scheinen ihren Beruf verfehlt zu haben.
Parkmöglichkeiten gibt es genug. Gegen eine Gebühr kann man den Parkplatz der Klinik nutzen. Sitzbänke geben die Möglichkeit sich auszuruhen oder laden zum Verweilen ein. Ansonsten ist die Klinik relativ idyllisch gelegen. Den Straßenverkehr hört man als Patient in der Klinik kaum, selbst bei offenem Fenster.
Knappe 3 Sterne für das Helios Klinikum im Ortsteil Aue. Es gibt viel Verbesserungsbedarf. Vieles ist auch schlechter, statt besser geworden - wie das Essen.[verkleinern]