Die Pfalz ist reich an Burgruinen, mehr oder weniger gut erhalten.
Der dichte Wald und die vielen dortigen Felsformationen schienen den damaligen Herrschern als sichere Plätze zu gelten, hier ihre unbezwingbaren Burgen zu errichten.
Eine der bekanntesten ist die Reichsburg Trifels bei Annweiler.
Im 11. Jahrhundert auf dem sogenannten Sonnenberg in 494 Metern Höhe als Stauferburg erbaut.
Und zwar auf einer dreifach gespaltenen Felsformation, 124 Meter lang,40 Meter breit und 50 Meter... weiterlesen hoch, daher der Name Tri-Fels.
Zwei Schwesternburgen kamen auf den Nachbarfelsen noch dazu.
In der Zeit Kaiser Barbarossas war sie das Zentrum der Staufermacht.
Auf Grund ihrer fast unbezwingbaren, sicheren Lage wurden hier die Reichsinsignien aufbewahrt.
Krone, Kreuz, Zepter und Reichsapfel kann man als Nachbildung heute noch im sogenannten Kaisersaal der Burg gegen einen kleinen Eintrittspreis anschauen.
"Macht und Mythos" nennt sich diese Ausstellung.
Der Kaisersaal ist allerdings nicht original historisch, dieser wurde im Dritten Reich erbaut, damals musste so eine berühmte Burg in der deutschen Geschichte hervor gehoben werden.
Bekannt ist sie auch als Gefängnis von König Richard Löwenherz, der hier von 1193 bis 1194 einsitzen musste und erst gegen ein hohes Lösegeld wieder frei gelassen wurde.
Um 1600 begann der Verfall, es gab einige Brände durch Blitzeinschläge, und erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit dem teilweise nicht mehr originalgetreuen Wiederaufbau begonnen. Der Hauptturm wurde vergrößert und dient nun als Aussichtsturm.
Einen Besuch hier kann ich wärmstens empfehlen. Wer allerdings glaubt, nur nach Annweiler fahren zu können und da zu sein, sieht sich getäuscht.
Zwar sieht man den Pfeil zur Burg, auch sie selber auf dem Berg liegen, muß aber einige Kilometer auf einer inzwischen gut ausgebauten Straße durch den dichten Pfälzerwald fahren. Man glaubt kaum, sie zu erreichen, immer blitzt sie mal wieder durch die Bäume durch, doch die Straße endet an einem großen Parkplatz, und hier ist nichts mehr von ihr zu sehen, nur dichter Wald.
Hier steht das Restaurant Barbarossa, früher nannte es sich Trifelsblick, da man nur von seiner Terrasse aus einen Blick zum Felsen und der darauf liegenden Burg hat.
Gegen eine Gebühr von 1, 50 Euro darf man sein Auto hier stehen lassen, denn nun beginnt der Aufstieg zu Fuß durch den Wald. Etwa 20 Minuten Dauer , mehr oder weniger anstrengend, je nachdem wie es mit der Kondition bestellt ist. Erreicht man die Burgmauer ist man noch lange nicht dort, man muß schon kräftig schnaufen, bis man an der Spitze angekommen ist.
Dafür wird man oben mit einer herrlichen Aussicht über den Wald und hinüber zu den Schwesternburgen belohnt.
Ich war schon mit der Schule hier, da sprang man leichtfüßig hoch, auch mit meinen Kindern fiel es mir bis vor ein einigen Jahren noch halbwegs leicht, dieses Jahr habe ich darauf verzichtet, da der Weg wirklich steil und teilweise unwegsam ist.
Vor Jahren gab es mal die Überlegung eine Art Sessellift nach oben zu bauen, die wurde wieder verworfen, das ging wohl bautechnisch nicht. Hätte aber auch nicht wirklich gepasst.
Also kommt zur Burg, solange ihr fit und gut zu Fuß seid, es lohnt sich.
Und anschließend zu einer Stärkung in einem der schönen Lokale in Annweiler.[verkleinern]