In direkter Nachbarschaft zum Alzeyer Freibad und dem Wartbergstadion am Stadtrand an der alten Bundesstraße in Richtung Kirchheimbolanden gelegen, befindet sich eine Minigolfanlage mit 18 Betonbahnen, die vom Frühjahr bis zum Herbst von 10.00 Uhr vormittags bis in die Abendstunden geöffnet ist.
Meine Männer und ich beschlossen den heutigen Tag sportlich ausklingen zu lassen und statteten dem Minigolfplatz einen erwartungsfreudigen Besuch ab.
Parken kann man in unmittelbarer Nähe, mit... weiterlesen direktem Kontrollblick auf die geliebten zwei- und vierrädrigen Vehikel. Am Wärterhäuschen angekommen versuchen wir Kontakt aufzunehmen um Schläger, Ball und Billets zu bekommen... ich finde dem Wärter steht unangefochten der Titel 'Alzeyer Urgestein' zu, aber die völlig wortlose Aushändigung der Utensilien dauert sehr lange und den Eintrittspreis müssen wir auch selbst errechnen... Der alte Herr erinnert mich zwar an meine früheste Jugend, aber statt Wehmut übermannt sein Anblick mich mit tiefer Traurigkeit :(
Eines ist mir jetzt schon klar: ich werde mich heute sicher nicht mal in die Nähe meiner Bestmarke spielen, was aber auch am desolaten Zustand der Betonbahnen liegen könnte... der letzte Anstrich ist mindestens Jahre her, die Metall-Einfassungen verbogen, die Abschlagmarken gleichen Kratern und die Löcher sind dermaßen abgetreten, das praktisch jedes Loch schon alleine zum 'Vulkan'-Hindernis wird :(
Leider weder nostalgisch noch retro, trotz Snackauswahl, die es in den 80ern an jedem Kiosk und jeder Tankstelle gab... Eher runtergekommen und verwahrlost präsentierte sich das kahl geschorene Gelände. Vereinzelt platziert, bilden leere PET-Flaschen, total verblasste und kaputte Plastikstapelstühle, eine schaurige, überdachte Konstruktion aus einem mit Wachstuch abgedecktem Tischkicker unter billigem Baumarkt-Pavillon und umgekippten Eis-Werbestoppern ein Ausstellungsgelände für skurille Sperrmüll-Kunst... da kann auch ein Upcycling-Künstler nix mehr retten :(
Dort, wo früher immergrüne Hecken, blühende Sträucher und schattenspendende Bäume dem Ganzen einen Rahmen gaben, wird der Platz nun wegen radikal gestutzer Bäume, fehlender Begrünung und einem halbhohen Stahlmattenzaun der vollen Beobachtung preisgegeben. Wie auf dem Präsentierteller, ohne Anspruch auf jeglichen Freizeitwert bietet diese Anlage lediglich einen Zeitvertreib, der mit nicht gerechtfertigten Preisen (3,- Euro Erwachsener/2,50 Euro Teens/2,- Euro Kinder bis 12 Jahre) keine Lust auf Wiederholung macht...
Keine Ahnung wie die Zeit trotz des recht lustlosen Spiels so schnell verging, aber wir spielten etwa 10 Minuten über die eigentliche Öffnungszeit hinaus und fanden ein verschlossenes Wärterhäuschen vor. Er hatte sich ohne Ankündigung einfach aus dem Staub gemacht... etwas verdattert hierüber, legten wir die Schläger, Bälle und das Kartenbrettchen einfach auf die Fensterbank des vergitterten Ausgabefensters und fuhren, des Sieger-Stieleises beraubt -ich habe tatsächlich verloren- zur nächsten Gelateria.
Begründung meiner Bewertung:
Der 1te Stern ist ja obligatorisch, den 2ten vergebe ich aus reinem Mitleid wegen eines sehr in die Jahre gekommenen, tattrigen Platzwärters und wegen meines persönlichen Erinnerungswertes an meine Jugendjahre... der Zustand der Bahnen, uralte, demolierte Schläger, die Konzept- und Lieblosigkeit und die offensichtlich gewollte post-moderne Reduzierung der Begrünung reisst hier niemanden vom Hocker.
Keine Kritik ohne Konstruktivität:
Sollte der werte Bürgermeister oder einer der Marketing betrauten Stadtratsmitglieder hierüberstolpern, schlage ich eine Erlebnis-Minigolfbahn entweder mit dem Motto Nimmerland oder Dinosaurier vor ;)[verkleinern]
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