In den vergangenen Jahrhunderten gehörte es zum Selbstverständnis des Hochadels sich mit schönen und wertvollen Sachen zu erwerben und die Räume damit auszustatten. Es war ein Ausdruck des eigenen Wohlstands und des Rangs, in dem die jeweiligen Herrscher standen. Die privaten Sammlungen waren eine Möglichkeit unter einander darüber ins Gespräch zu kommen. Bei den Wittelsbachern, auf die diese Gemälde in der Alten Pinakothek zurückgehen, reicht deren Geschichte bis in die Renaissancezeit zurück!... weiterlesen Diese befand sich vom 16.-19. Jahrhundert innerhalb des Residenzschlosses (über den ich an der passenden Stelle berichten werde!). In etwa, da wo heute das Münzkabinett zu verorten ist, soll sich der einstige Vorgänger befunden haben. Die jeweiligen Galerien wurden während der langen Dauer mehrmals dem jeweiligen Zeitgeschmack und dem des regierenden Herrschers umgewandelt bzw. angepasst. Die Namen zeugen bis heute, dass man mit etlichen Highlights der europäischen Kunstgeschichte an einem Ort zusammengetragen wurden!!!!!!!!! Die „hochkarätigen“ Namen findet man in jedem gängigen Nachschlagewerk über das Thema!
Die Spannbreite an Pinakotheken in München umfasst alle Strömungen zwischen dem Mitaltalter bis in die Gegenwart. Mein persönliches Highlight unter ihnen ist definitiv diese: die Sammlung der Alten Meister! Diese Adresse habe ich an dieser besonderen Stelle ausgesucht: es ist mein 100. Beitrag in der bayrischen Landeshauptstadt München! Auch, wenn ich bei jedem meiner Besuche sie stets besucht habe (mein Akku hat zuletzt schlapp gemacht ) entdecke ich stets was Neues dort! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch wenn man sich weniger für die Malerei interessieren sollte, braucht man schon einiges an Zeit, um wenigstens einen Eindruck zu bekommen, was alles hier zu sehen ist! Wie man es sich denken kann, hat es bei mir je mehrere Stunden gedauert! Bei 700 Gemälden ist das schon nachvollziehbar, auch wenn nicht alle gleichermaßen bei mir Begeisterung hervorrufen. Bekanntlich können Geschmäcker sehr unterschiedlich ausgeprägt sein auch bei meinem Nickname auf der Seite!
Machen wir einen Sprung ins 19. Jahrhundert. Heutzutage ist unter den bayrischen Königen Ludwig II. für seine verträumten Märchenschlösser weltberühmt. In München aber hat sein gleichnamiger Großvater mit den zahlreichen Bauten architektonisch einen prägenden Beitrag zur Stadtentwicklung gegeben. Das sollte sich auch nicht nach seiner Abdankung 1848 nicht ändern! Wie bereits einige seiner Vorgänger hat er sich als Kunstmäzen einen Namen gemacht. Es ist nachweisbar, dass zu diesem Zweck er umgerechnet ca. 2,5 Mio. € pro Jahr aus eigenen privaten Mitteln zur Verfügung gestellt hatte! Dazu gehörten neben den Museumsbauten auch Ankäufe von Kunstwerken dazu! Ludwig I. war dabei wichtig gewesen, dass diese seinen hohen Qualitätsansprüchen genügen aber gleichzeitig finanziell einen gewissen „Rahmen“ nicht überschreiten! In dieser Hinsicht war er sehr auf „Sparsamkeit“ bedacht! Trotz dessen wurde durch gezielte Erwerbungen im Ausland (vor allem in Italien) ein Grundstein dessen gelegt, was im besagten Bereich sich bis heute befindet.
Durch die Zusammenarbeit mit seinem „Lieblings Architekten“ Leo Klenze ist durch die, zur damaligen Zeit die innovative Bauweise, ein Vorbild für andere Museen entstanden! Durch die indirekte Beleuchtung in Form einer Glasfläche über den Ausstellungsräumen hat bewirkt, dass sich eine solche Bauweise auch andernorts Anwendung fand, weil sie oft (im positiven Sinn) “kopiert“ wurde. Was den Stellenwert der (heutigen) Alten Pinakothek anbetrifft: es ist eins der größten und bedeutendsten Sammlungen dieser Art! Bereits, wenn man vor dem imposanten Gebäude steht, kann man bereits ermessen, dass hinter den zahlreichen Fenstern viel zu entdecken gibt!
Es mag vielleicht einige (wie uns auch) reichlich irritieren, dass stellenweise statt das die fehlenden Bauelemente ergänzt wurden, stattdessen diese „unvollständig“ geblieben sind. Das war eine bewusste Entscheidung nach dem Krieg, denn das Gebäude war erheblich während des 2. WK zerstört worden! Jene Stellen, die davon nach außen hin betroffen sind, wurden mit sichtbaren Ziegelsteinen repariert worden. Diese „Lücke“ soll an den Schrecken erinnern (auch wenn man das nicht auf Anhieb sofort erkennt), die mit dem Terror verbunden war und der daraus resultierenden Vergeltung!
Der ursprüngliche Zugang aus dem 19. Jahrhundert wurde zu den Gunsten eines barrierefreien in der Mitte des Gebäudes (wie es mir jedenfalls vorkommt) aufgegeben. Heutzutage bemühen sich die meisten Museen darum, dass auch weniger mobilen Menschen es so einfach wie möglich machen wollen, um in eine Sammlung zu gelangen. Das wird auch innerhalb der alten Pinakothek dementsprechend fortgeführt. Das ist mit dem (nachträglich eingebautem) Aufzug möglich. Mit diesem kann man auch das Zwischengeschoss erreichen, in dem es sowohl das Souvenirgeschäft, als auch die Räume, in denen die Sonderausstellungen abgehalten werden. Das ist schon für fitte Personen von Vorteil, weil die Treppen, die zur Ausstellungsfläche im 1. OG führen, aus meiner Sicht „einschüchtern“ wirken können! Den Grund kann ich auch aus eigener Erfahrung anführen: wenn man an einem Ende dessen steht, kann man nicht mal das andere aus dieser Perspektive erkennen! Kenne nur wenige andere vergleichbare Kunstsammlungen, auf die das gleiche zutrifft!
Die bayrischen Kunstsammlungen und im speziellen die Alte Pinakothek blickt auf eine Jahrhundertealte Sammlungstätigkeit zurück. Diese war, bis zu Errichtung des Museumskomplexes auf verschiedene Standorte verteilt. Diese lagen zum Teil (im 18. Jahrhundert) zum Teil mehrere hunderte von km von einander entfernt. Hier kommt ein besonderer Hintergrund eine große Bedeutung: die sog. „Düsseldorfer Galerie“, die auch wenn es nahe liegt, dass es sich um eine „Leihgabe“ aus meiner Stadt handeln könnte, geht diese auf das Kurfürstenpaar Johann Wilhelm von der Pfalz (* 19. April 1658 in Düsseldorf- 8. Juni 1716 ebenda) und seine Frau Anna Maria Luisa de Medici zurück. Durch die Tatsache bestimmt, dass sein Nachfolger Carl Theodor von der Pfalz 1777 sich bis zu seinem Tod (1799) dauerhaft in München aufhielt, gelangte mit ihm diese bedeutende Kunstsammlung (nach einigen „Umwegen“) dahin! Diese Monumentalgemälde namhafter niederländischer Barockmaler wie Rubens, van Dyck, Jan Brueghel d. Ä und weitere. Diese zählen gleichzeitig zu den Highlights des Museums, als auch innerhalb der europäischen Kunstgeschichte. Zu diesen „gesellen“ sich (nach den einzelnen Regionen / Epochen sortiert) sehr viele weitere. Einen Favoriten unter ihnen zu benennen, das fällt mir mehr als schwer! Die Bandbreite erstreckt sich vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Bis auf weiteres, aufgrund der Restaurierungs- und des Umbaumaßnahmen kann man zusätzlich eine Auswahl der wichtigsten Gemälde und Skulpturen aus der „Neuen Pinakothek“! Diese Erwähnung halte ich sinnvoll! Denn den sehr kurzen Hinweis auf der hier verlinkten HP man leicht übersehen kann!
Die von mir hochgeladen Fotos bieten eine Auswahl, was man sich dort ansehen kann! Die Sammlung ist sehr abwechslungsreich aber man muss immer damit rechnen, dass bei einigen von den Gemälden mit einer gewissen Wartezeit zu rechnen sei. Innerhalb der Ausstellungsfläche gibt es sowohl (wie man sich denken und auf der HP sehen kann) kleine Kabinette aber auch jene riesigen Räume (mit Sitzgelegenheiten) wo man nicht weißt bzw. man sich nicht „schnell“ entscheiden kann, wo zuerst der Blick gelenkt werden soll! Egal, ob Dürer, Lochner, Altendorfer, da Vinci, Raffael, van Goyen und wie sie alle heißen, hier findet jeder seine „Lieblingsansicht“. Zwischen religiösen und (aus der damaligen Sicht) freizügigen Darstellungen aber auch mit Stillleben, sowie Portraits reicht die Palette! Man muss sich darauf „einlassen“!
In regelmäßigen Abständen werden auch Sonderausstellungen hier abgehalten. Was mich sehr überrascht hatte, dass selbst in diesem Bereich (außer wenn es ausdrücklich untersagt wurde) es weitgehend kein Fotografierverbot gibt! Das habe ich an anderen Stellen (wie zum teil beschrieben) auch deutlich anders erlebt! Es kommt (wie immer) auf das „Kleingedruckte“ bei den jeweiligen Rahmenbedingungen an! Was mich dennoch sehr überrascht hatte, dass es zwar eine Kombikarte zu den anderen Pinakotheken gibt aber KEINE, innerhalb dieses Museums! Ein solcher Wunsch hat bei mir eher zu einigen Missverständnissen geführt. Das nur am Rande erwähnt, damit auch andere es (für die Zukunft) wissen! Der Preis als solcher ist aus meiner Sicht mit 7 € sehr günstig! Wer an einem Sonntag sich für eine solche Besichtigung entscheiden sollte, wird mit einem „Schnäppchen“ von gerade mal 1 € „belohnt“!
Es ist erneut sehr lange geworden aber bei einem solchem runden Beitrag in München war mir eine solche Darstellung ein Bedürfnis! Wer zwischendurch eine Stärkung benötigen sollte und sich von der Geräuschkulisse nicht „abschrecken“ lässt, kann das im Café Klenze tun, über das ich bereits berichtet habe![verkleinern]